Moderner Bus im Landesdesign © RNN GmbH
Aktuelles

10.12.2025:

Nach Zustimmung der beiden Zweckverbände kann der LNVP erlassen werden – ÖPNV wird einheitlicher in den Standards, barrierefreier und sicherer – Belange von Bus- und Bahnverkehr übergreifend bearbeitet

Der Landesnahverkehrsplan (LNVP) ist auf dem Weg. Nachdem die beiden Zweckverbände – der ZÖPNV Süd und der SPNV-Nord – zugestimmt haben und sich das rheinland-pfälzische Kabinett noch einmal mit dem LNVP befasst hat, kann der Nahverkehrsplan als Rechtsverordnung erlassen werden.

„Mit dem Landesnahverkehrsplan bewegt sich Rheinland-Pfalz – trotz der schwierigen finanziellen Herausforderungen bundesweit – einen großen Schritt auf die Mobilität der Zukunft zu. Das Landesangebot aus Schiene und Regionallinien erhält eine sichere Perspektive. Der ÖPNV wird insgesamt qualitativ verbessert, einheitlicher in Standards und Design, barrierefreier und sicherer. Damit erhält das ohnehin schon gute Angebot in Rheinland-Pfalz einen weiteren Schub in Richtung Qualität und Klimafreundlichkeit. Möglich wurde das durch eine gute und konstruktive Zusammenarbeit mit den Zweckverbänden und Kommunen, aber auch durch ein breites Beteiligungsverfahren der ÖPNV-Interessensverbände mit fast 800 formalen Rückmeldungen sowie einer Befragung von ÖPNV-Nutzenden. Rheinland-Pfalz ist das einzige Bundesland, das einen Landesnahverkehrsplan erstellt hat, der die Belange von Bus- und Bahnverkehr übergreifend bearbeitet. Der ÖPNV bewegt und verbindet die Menschen in Rheinland-Pfalz. Der LNVP stellt dabei die Weichen für qualitative Neuerungen und Verbesserungen, lässt aber auch die nötige Flexibilität“, erklärte Mobilitäts- und Klimaschutzministerin Katrin Eder.

Achim Hallerbach, Verbandsvorsteher SPNV-Nord und Landrat Kreis Neuwied, erklärte: „Der neue Landesnahverkehrsplan ist das Ergebnis eines langen, sehr intensiven Arbeitsprozesses, an dem viele Akteure engagiert beteiligt waren. Das Land hat dabei den Dialog gesucht und die Expertise aus Kommunen, Verkehrsverbünden und den beiden rheinland-pfälzischen SPNV-Aufgabenträger einbezogen. Herausgekommen ist ein Konzept, das einmal den Status quo dokumentiert und auch Perspektiven für einen leistungsfähigen und klimafreundlichen SPNV in Rheinland-Pfalz eröffnet.

Den Aufgabenträgern, den Landkreisen und Städten war es wichtig, dass die Finanzierung insbesondere der Regio-Linien seitens des Landes zugesichert wird. Da die Kosten allein durch Tarif- und Betriebskostensteigerungen erheblich sind, braucht es klare Regelungen für die Übernahme dieser Kosten. Wer bestellt, der bezahlt, diese einfache Regelung wurde in den LNVP eingebunden. Wir sehen den LNVP als wichtigen Schritt in einen weiteren Entwicklungsprozess und werden die Strategie gemeinsam mit dem Land und unseren Partnern mit Leben füllen.“

Dietmar Seefeldt, Verbandsvorsteher des ZÖPNV Süd und Landrat im Landkreis Südliche Weinstraße erläuterte: „Mit der Feststellung, dass das Land die Mittel zur Finanzierung des Schienenverkehrs sowie der regionalen Busverkehre in Rheinland-Pfalz zur Verfügung stellt, besteht eine belastbare Grundlage für die Weiterentwicklung der Schienen- und Busangebote. Mit der darüber hinaus gegeben Zusage, nach einem festen Schlüssel zusätzlich Landesmittel für die Finanzierung lokaler Verkehre bereitzustellen, geht das Mobilitätsministerium einen weiteren Schritt auf die kommunale Familie zu.

Land und Kommunen ziehen über die beiden Zweckverbände institutionell, konzeptionell und finanziell an einem Strang. Alle Partner sind in einer gemeinsamen Verantwortung. Deshalb konnte die Verabschiedung des Landesnahverkehrsplans gelingen. Dies ist das Fundament für den weiteren gemeinsamen Weg beim Ausbau des ÖPNV auf Straßen und Schienen.“

Bevor die finale Fassung des LNVP als Rechtsverordnung erlassen werden soll, sind nochmals Beteiligungsrunden mit den bisher beteiligten Personengruppen geplant.

Die Inhalte des LNVP im Überblick:

  • Regionale Linien und der Verkehr auf der Schiene, die das Land in der Fläche miteinander verbinden, werden erhalten und gesichert. Demnach werden die Verkehre, die schon heute zu 100 Prozent durch das Land getragen werden, als Mindestbedienangebot im Rahmen der Pflichtaufgabe definiert. Dies sind die Nahverkehre auf der Schiene und die regionalen Verkehre im Bereich des Busses.
  • Damit wurde eine Lösung gefunden, die sowohl bei den Kommunen als auch beim Land keine Mehrkosten auslöst und zugleich das gute Qualitätsniveau dauerhaft sichert.
  • Das schafft Stabilität und Planungssicherheit.
  • Mit einer landesweit flächendeckenden und einheitlichen Erfassung der Fahrgastzahlen wird die Basis für eine effiziente und bedarfsgerechte Verkehrsplanung gelegt.
  • Der LNVP schafft klare und einheitliche Strukturen innerhalb des ÖPNV in Rheinland-Pfalz. Verbundgrenzen werden dadurch ein Stück weit überwunden.
  • Der ÖPNV in Rheinland-Pfalz wird einheitlicher und damit wiedererkennbarer. Das umfasst eine landesweit einheitliche Formensprache im Design der Züge und Busse bis hin zu den Fahrkartenautomaten, betrifft aber auch Nutzerstruktur bei Onlineportalen.
  • Durch ein landesweites einheitliches Management werden Schwachpunkte im Fahrplan leichter identifiziert. Das gilt auch für Probleme beim Umstieg vom Zug auf den Bus. Einheitliche Regelungen definieren zum Beispiel, wie lange etwa ein Anschlussbus bei einer Verspätung wartet.
  • Der LNVP definiert und empfiehlt mit Blick auf die Barrierefreiheit einheitliche Ausbaustandards für Bushaltestellen in Rheinland-Pfalz. Hier sind im Doppelhaushalt 2025/26 erstmals zusätzlich rund 15 Millionen Euro vorgesehen, die vor allem für den barrierefreien Ausbau von Bushaltestellen eingeplant sind.
  • Zudem enthält der LNVP einen Schlüssel, wie die im §16 Absatz 5 Nahverkehrsgesetz verankerte Mitfinanzierung des Landes bei den lokalen Verkehren umgesetzt werden kann. Im Doppelhaushalt 2025/2026 sind hierfür 15 Millionen Euro jährlich zur Mitfinanzierung der lokalen Verkehre eingestellt, aufaddiert also 30 Millionen Euro.

Insgesamt wendet das Mobilitätsministerium im Zuge des LNVP in den Haushaltsjahren 2025 und 2026 insgesamt 60 Millionen Euro auf.

Schon in der Vergangenheit wurden die gefahrenen Buskilometer auf den vom Land finanzierten regionalen Linien, das Rückgrat des straßengebundenen ÖPNV, von einer Million im Jahr 2016 auf rund 33 Millionen im Jahr 2024 gesteigert. „In 2025 werden wir dafür 88,7 Millionen Euro und in 2026 sogar 116,4 Millionen Euro aufwenden. In Rheinland-Pfalz verbinden derzeit 142 regionale Buslinien – zu 100 Prozent vom Land gefördert – das Land“, erläuterte Mobilitätsministerin Katrin Eder.

Im Jahr 2016 wurden im Schienenpersonennahverkehr etwa 38 Millionen Kilometer pro Jahr gefahren. In 2024 konnten bereits rund 42 Millionen Kilometer verzeichnet werden. „Gleichzeitig treiben wir die Reaktivierung von Schienenstrecken voran: Acht für den öffentlichen Verkehr nicht mehr genutzte Bahnstrecken werden in Planungsphase 1 und 2 überführt. Wir stärken damit die Regionen in Rheinland-Pfalz und verbinden Stadt und Land miteinander, ganz im Sinne des Landesnahverkehrsplans“, so die Ministerin weiter. Katrin Eder ergänzte: „Die Landesmittel für den ÖPNV wurden im Doppelhaushalt 2025/2026 für jedes Jahr um jeweils über 190 Millionen Euro erhöht. Das war ein ungeheurer Kraftakt und stellt einen großen Erfolg dar.“

Dies alles geschieht vor dem Hintergrund deutlich anwachsender Kosten. Im Bereich Schiene stiegen die Kosten in den vergangenen Jahren jährlich um durchschnittlich mehr als 10 Prozent. Der Kilometerpreis bei Neuvergaben von Busverträgen ist seit 2021 um rund ein Drittel angestiegen. Trotzdem ist es gelungen, mit dem LNVP das gute Angebot in der Fläche abzusichern. „Der Landesnahverkehrsplan ist ein klares Bekenntnis zum ÖPNV in Rheinland-Pfalz“, so Katrin Eder.

Link zu den Unterlagen zum Landesnahverkehrsplan auf der Website des MKUEM

03.12.2024:

Wie geht es mit dem Landesnahverkehrsplan (LNVP) weiter?

Durch immense Kostensteigerungen in vielen Bereichen hat sich die finanzielle Situation im ÖPNV angespannt. Damit kam es zu einem steigenden Finanzbedarf allein zur Aufrechterhaltung des bestehenden Verkehrsangebots.

Da der LNVP auf einem sicheren Fundament erarbeitet werden soll, musste folglich zuerst die Finanzplanung für die nächsten Jahre geordnet werden.

Die Landesregierung Rheinland-Pfalz setzt sich aufgrund der steigenden Kosten intensiv für die Sicherung und Weiterentwicklung des ÖPNV ein. Mit einer erheblichen Erhöhung der Landesmittel im Doppelhaushalt wird der Status Quo des Angebots weitestgehend erhalten.

Der LNVP wird hierzu nachhaltige und finanzierbare Rahmenbedingungen schaffen, um den ÖPNV effizient, digital und barrierefrei weiterzuentwickeln.

Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Optimierung bestehender Strukturen, der Nutzung moderner Datenbanksysteme sowie der Anpassung des Angebots an regionale Bedürfnisse. Auch ergänzende Mobilitätsformen werden künftig stärker berücksichtigt.

Nachdem die finanziellen Rahmenbedingungen für den rheinland-pfälzischen Doppelhaushalt 2025/2026 geklärt wurden, befindet sich der LNVP aktuell in der Finalisierung.

Bevor die finale Fassung des LNVP als Rechtsverordnung erlassen werden soll, sind nochmals Beteiligungsrunden mit den bisher beteiligten Personengruppen geplant.

13./14.07.2023:

Workshops zum 2. Meilenstein des Beteiligungsverfahrens

Zum 2. Meilenstein des Beteiligungsverfahrens fand am 13.07. ein Workshop mit Vertreterinnen und Vertretern relevanter Interessenverbände sowie am Folgetag, dem 14.07., ein entsprechender Workshop mit Vertreterinnen und Vertretern der ÖPNV-Zweckverbände, Verkehrsverbünde und kommunalen Aufgabenträgern statt. Veranstaltungsort beider Workshops war das Bürgerhaus Mainz-Weisenau.

Vorgestellt und diskutiert wurden die Produkte im straßengebundenen ÖPNV des Landes Rheinland-Pfalz und eine Diskussionsbasis künftiger Angebotsstandards. Diese umfasst die Betriebszeiten und das Fahrtenangebot unterschiedlicher Produktkategorien in den verschiedenen Raumtypen von Rheinland-Pfalz. Darüber hinaus wurde in Kleingruppen zu LNVP-relevanten Qualitätsstandards in den Bereichen Fahrzeuge, Information, Haltestellen und Betrieb diskutiert.


Präsentation zu den Workshops zum 2. Meilenstein des Beteiligungsverfahrens (pdf / 4 MByte)

22./23.05.2023:

Beteiligungsveranstaltung mit Verkehrsverbünden sowie Verkehrsunternehmen und Arbeitnehmervertretungen

Im Rahmen des Beteiligungsverfahrens zur Erstellung des Landesnahverkehrsplans fanden am 22.05. und 23.05. Beteiligungstermine mit den im Land tätigen Verkehrsverbünden (Tag 1) sowie Verkehrsunternehmen und Arbeitnehmervertretungen (Tag 2) im geschützten Rahmen statt.

Folgende Themen wurden dabei u.a. vorgestellt und diskutiert:

  • Ziele des LNVP und Vorgehensweise der Erarbeitung
  • landesweite Qualitätsstandards
  • Umsetzung der Antriebswende und der damit verbundenen Versorgungsinfrastruktur – Möglichkeiten zur Umsetzung der Vorgaben der CVD im laufenden Betrieb
  • landesweite Vorgaben für Verdingungsunterlagen bei Ausschreibungen
  • lang- und mittelfristige Maßnahmen gegen Fachkräftemangel
  • Möglichkeiten der unternehmerischen Freiheit im Rahmen der wettbewerblichen Vergabe.

28./29.03.2023:

Workshops zum 1. Meilenstein des Beteiligungsverfahrens

Zum 1. Meilenstein des Beteiligungsverfahrens fand am 28.03. ein Workshop mit Vertreterinnen und Vertretern relevanter Interessenverbände sowie am Folgetag, dem 29.03., ein entsprechender Workshop mit Vertreterinnen und Vertretern der ÖPNV-Zweckverbände, Verkehrsverbünde und kommunalen Aufgabenträger statt. Veranstaltungsort beider Workshops war das Bürgerhaus Mainz-Weisenau.

Vorgestellt und diskutiert wurden Trends und Prognosen zur Entwicklung des Verkehrsgeschehens, Ziele des LNVP und die Vorgehensweise der Erarbeitung hinsichtlich der Themen „Produkte und Standards“ sowie zum barrierefreien Ausbau der Haltestellen.


Präsentation zu den Workshops zum 1. Meilenstein des Beteiligungsverfahrens (pdf / 2 MByte)

08.02.2023:

Auftaktveranstaltung mit Vertretern der Politik und der fachlichen Institutionen

Nach der bereits im Vorfeld er­folgten Bürger­be­frag­ung wurden nun im Rahmen der Auf­takt­ver­an­stalt­ung erst­mals die ÖPNV‑Zweck­ver­bände und Ver­kehrs­ver­bünde, die Auf­gaben­träger im ÖPNV sowie alle weiteren Ver­bände und Ver­bünde (z. B. die kom­munalen Spitzen­ver­bände, die Unter­nehmens­ver­bände, die Fahrgast- und Um­welt­ver­bände, die Ver­bände der in ihrer Mobilität oder sen­sor­isch ein­ge­schränk­ten Men­schen, die Ge­werk­schaften, die Industrie- und Handels­kam­mern) bei der Auf­stellung des LNVP beteiligt.

Nach einer Begrüßung durch Klima­schutz­ministerin Eder wurden durch das Pro­jekt­team des Ministeriums für Klima­schutz, Umw­elt, Ener­gie und Mobilität Rheinland‑Pfalz und der be­auf­tragten Be­ratungs­unter­nehmen PTV und TTK die Vor­gehens­weise des Auf­stellungs­prozesses er­läut­ert.


Präsentation zur Auftaktveranstaltung zum Download (pdf / 2 MByte)